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Hedwig Krause, geb. Bünger

Hedwig wurde am 9. Januar 1927 als erstes Kind von Margarethe und Jürgen Bünger geboren. Sie lebte in Schwabstedt (Schleswig-Holstein), wo ihr Vater als Postbeamter arbeitete. Schon früh und mit viel Freude begleitete sie ihren Vater beim Austragen der Post.

 

Sie hatte ihren kleinen Bruder Jürgen und eine kleine Schwester, die jedoch als Kleinkind starb. 

Als ihr Vater in den Krieg musste, blieb sie weiter mit Mutter und Bruder in Schwabstedt. Leider kam ihr Vater aus dem Krieg nicht mehr zurück, was für Hedwig sehr schmerzlich war. Ihre Mutter aber litt so unter dem Verlust des Mannes, dass sie den Lebenswillen verlor. Sie erkrankte an "Schwindsucht" (Tuberkulose) und verstarb bald darauf.


Nun war Hedwig mit ihrem kleinen Bruder allein. Beide kamen zu einem Onkel auf einen Bauernhof in Rantrum (in

Hedwig Krause in ihrer Küche.

der Nähe von Husum). Für die harte Arbeit auf dem Bauernhof war Hedwig zu zart; sie war für das Kochen und Backen zuständig, was ihr schon damals viel Freude bereitete.

Bald lernte sie Willi Krause kennen, den es durch den Krieg aus Pommern nach Rantrum verschlagen hatte. Sie gingen tanzen, verliebten sich und heirateten am 05. November 1948. 

Es war keine leichte Zeit, aber sie waren jung, haben gefeiert, getanzt und gelacht. Sie bauten sich ein kleines Haus, in dem Hedwig mit Willi und ihrem Bruder Jürgen lebten. 1949 kam ihre Tochter Magrit mit dazu. 

Hedwig kochte, was im Garten angebaut wurde, hielt Geflügel und Kaninchen und backte mit Leidenschaft. Rezepte wurden mit Freundinnen und "Tanten" ausgetauscht.

1959 kam ihre zweite Tochter Ute auf die Welt. Hedwigs Leben hatte sich beruhigt. Ihr Bruder studierte, die Töchter gingen in die Schule und ihr Mann Willi hatte Arbeit im Dorf. Hedwig sorgte für alle und sorgte sich um alle. 

Das Leben ging seinen Gang. Ihr Bruder heiratete und zog aus und auch die beiden Töchter heirateten. So waren Hedwig und Willi wieder allein. Willi schälte die Kartoffeln und putzte Gemüse und Hedwig kochte jetzt kleinere Portionen für sie beide. Und sie backte weiter ihre Kuchen. Sie rechnete die großen Rezepte um und backte kleine Kuchen und Torten. Für ihre Enkelkinder hatte sie immer etwas Süßes in ihren Keksdosen. 

Leider starb Willi viel zu früh und sie litt sehr unter dem Verlust. Aber mit der Zeit kehrte die Freude am Kochen wieder zurück. Bis ins hohe Alter backte sie die Geburtstagstorten für die Kinder und Enkelkinder. 

Am 8. April 2013 ist Hedwig gestorben. Wir glaubten schon einige ihrer Rezepte verloren, aber die vielen losen Zettel in ihrem Kochbuch, die Umrechnungstabellen und die kleinen Notizen helfen uns den Duft aus Kindertagen wieder in die Küche zu zaubern.

Die Rezepte von Hedwig:

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